Die Chronik des Männerchores Meine

 
     
  Der Männergesangverein Meine kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Ihren Anfang nimmt sie im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Es ist die Ära des deutschen Kaisers Wilhelm I. Der Reichskanzler Otto von Bismarck lenkt und prägt die Geschicke des Landes.  
     
  Begeben Sie sich mit uns auf eine Zeitreise, die weit über 100 Jahre dauern wird:  
     
  Im Jahr 1880 gründen einige sangesfreudige Männer den Männergesangverein Concordia Meine. Die Namen der Gründer sind bekannt: Fr. Wassmann, J.H. Glindemann, Chr. Brens, Hr. Lütge, Fr. Mellin, Fr. Busse, Hr. Köhler, Chr. Johannes, Hr. Benstem, Ernst Brendes. Für diese zehn Männer beginnt die schwierige Suche nach einem passenden Dirigenten. Der Küster Tronnier ist es schließlich, der den Lehrer Friedrich Voss aus Meines Nachbarort Wedesbüttel als Chorleiter vermittelt. Vorsitzender wird der Kotsaß (Landwirt) Ernst Brendes, Schriftführer der Auktionator Hr. Köhler. Gesungen wird Sonnabend abends in der Gastwirtschaft Fritz Wassmann. Weitere sangesfreudige Männer schließen sich dem Verein an, so dass man 1883 den ersten Liederabend geben kann.

Mit dem Lehrer H.H. Reinecke(1885), dem Müllermeister Strauch(1888), der die Windmühle Meine betreibt und die heute noch existiert, und Max Andrae(1891), Stadtmusikdirektor aus Gifhorn, folgen weitere Dirigenten. Die Zahl der Sänger erhöht sich in der Folgezeit auf stattliche 30. Eine Vereinsfahne wird 1889 angeschafft.

Im Jahr 1905 wird bei einem Sängerfest mit vielen Gästen und Vereinen das 25-jährige Jubiläum gefeiert. Vorsitzende in jener Zeit sind der Gemeindevorsteher Ernst Deike und Adolf Kahle.

Während des ersten Weltkriegs ruht die Vereinstätigkeit, da die meisten Sänger zu den Waffen gerufen werden. 1919 wird der MGV vom Vorsitzenden Ernst Deike wieder zum Leben erweckt. Hauptlehrer Karl Meyer, gleichzeitig Kantor und Organist, stellt sich als Chorleiter zur Verfügung. Neuer Vorsitzender wird 1922 Karl Ahrens, den 1927 der Klempnermeister Albert Behlendorf ablöst und den Chor bis zum Ausbruch des zweiten Weltkriegs führt. In den Folgejahren ruht der Gesang.

Sieben Sangesbrüder kehren aus dem Krieg nicht mehr zurück. Dennoch gelingt 1947 der Neuaufbau des Vereins. Vorsitzender wird Alfred Cordes mit einem Jahr Unterbrechung (1954: Lehrer Kurt Jeworrek). Hauptlehrer Karl Meyer, nun im Ruhestand, steht als Chorleiter bis 1951 erneut zur Verfügung. Nachfolger von Karl Meyer wird Wilhelm Horn, der als Schulleiter von Brome nach Meine versetzt wird und den Chor gesanglich wesentlich nach vorn bringt. Im Schulleiter und Organist Ernst Frixe findet der Verein 1955 einen würdigen Nachfolger, der den Chor auch anlässlich des 75-jährigen Jubiläums dirigiert. 22 Vereine erfreuen am 21.08.1955 beim Jubiläumsfest eine stattliche Anzahl von Zuhörern mit ihrem Gesang. Die Nachfolge des Vorsitzenden Alfred Cordes nimmt 1957 Heinrich Wehmann ein.

Den Annalen des MGV ist zu entnehmen, dass die folgenden Jahre von einigen Turbulenzen sowohl im Vorstands- als auch im Chorleiterbereich geprägt sind. Von einigen Sängern wird am Grabe Abschied genommen. Neue Sänger füllen die schmerzlich entstandenen Lücken. Der Chor erholt sich nur langsam.

Machen wir einen Sprung in das Jahr 1975: Der seit 1967 amtierende Vorsitzende Albert Behlendorf tritt zurück. Sein Nachfolger wird Gerhard Kahle. 1979 trifft den Verein ein schmerzlicher Verlust: Der Chorleiter Wulf Mertens, talentiert und mit einem großen Elan versehen, der die Sängerschar seit dem Jahr 1960 mit außerordentlich großem Erfolg dirigierte, verstirbt im Alter von 57 Jahren.

Im selben Jahr beschließt der Verein mit dem MGV Eintracht Vordorf eine Singgemeinschaft.

1980 besteht der Verein 100 Jahre. Als besondere Anerkennung wird ihm bei einer Festveranstaltung die Zelterplakette verliehen. Ein weiteres Jubiläum wird 1991 mit einem Großkonzert und Fahnenweihe gefeiert. Da besteht der Verein 111 Jahre. Gerhard Kahle, seit 1975 Vorsitzender, gibt sein Amt 1996 an Klaus Bergmann ab. Im Mai 1996 findet unter Beteiligung befreundeter Chöre das erste „Sommersingen auf dem Bauernhof Glindemann-Frixe“ statt, das seitdem traditionell alle zwei Jahre wiederholt wird.

Im Millenium-Jahr 2000 betritt ein Mann mittleren Alters die Bühne des Vereins: Axel Huse, Lehrer (u.a. Musik) an einer Braunschweiger IGS, löst als Chorleiter seine Vorgänger aus den Jahren 1979 bis 1999 - Nürnberg, Klingsing und Ebernhagen - ab. Mit Axel Huse verfügt der Verein seitdem über einen Dirigenten, der es versteht, neuen Schwung in die Sängerschar zu bringen. Er hat bis heute zum einen kontinuierlich die Qualität unseres Chorgesangs verbessert. Und er modernisiert zum anderen unser Liedgut. Auf unserer Seite „Chorleiter“ erfahren Sie mehr über ihn.

Das 125-jährige Bestehen feiert der Verein im Jahr 2005 mit einem großen Sängerfest. Von 2005 bis 2007 führt Udo Wolf als Vorsitzender den Chor. Seit 2008 liegen die Vereinsgeschicke in den Händen des Vorsitzenden Otto Klie. Im selben Jahr wird erstmals der Kontakt zur Grundschule Meine aufgenommen, die eine Chorklasse ins Leben gerufen hat. Gemeinsam werden einige Lieder eingeübt und mit großem Erfolg beim „Sommersingen auf dem Glindemann-Frixe-Hof“ vorgetragen. Diese Verbindung möchten wir vertiefen

Vereinslokal ist seit 1966 die Gaststätte Möhle, Meine, Schulstraße 3; geprobt wird donnerstags von 19:59 bis 22:00 Uhr.

 
     
  Vorsitzende  
 
1880   Ernst Brendes 1956   Adolf Cordes
1891   Ernst Deike 1957   Heinrich Wehmann
1906   Adolf Kahle 1967   Albert Behlendorf
1919   Ernst Deike 1975   Gerhard Kahle
1922   Karl Ahrens 1996   Klaus Bergmann
1927   Albert Behlendorf 2005   Udo Wolf
1947   Adolf Cordes 2008   Otto Klie
1954   Kurt Jeworrek    
 
     
  Chorleiter  
 
1880   Friedrich Voss 1955   Ernst Frixe
1885   H. H. Reinecke 1958   W. Ganzschuh
1888   Strauch 1960   Wulf Mertens
1891   Max Andrae 1979   Uta Nürnberg
1906   Adolf Kahle 1983   Peter-Hans Klingsing
1919   Karl Meyer 1999   Eduard Ebernhagen
1947   Karl Meyer 2000   Axel Huse
1951   Wilhelm Horn